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Häufige Fragen zum Edelstahlschornstein

Eine Antwort auf jede Frage

Im Verlauf der letzten Jahre haben wir einen umfangreichen Fragenkatalog zum Edelstahlschornstein erarbeitet. Wir hoffen, dass Sie hier zu jedem Anliegen die passende Antwort finden.

Falls die Edelstahlschornstein FAQ einmal nicht weiterhelfen sollten oder Ihr Anliegen nicht vollständig beantwortet wurde, würden wir uns freuen, wenn Sie sich direkt unter verkauf@ofenhaus-melle.de an uns wenden könnten.
Wir helfen Ihnen schnellstmöglich weiter und nehmen Ihre Frage anschließend auf dieser Seite mit auf. So können auch neue Besucher von Ihrem Hinweis profitieren.

Vielen Dank vorab und viel Spaß beim Lesen!

Grundlagen zum Edelstahlschornstein

Sollten Sie noch keine oder nur wenige Vorkenntnisse haben, empfehlen wir Ihnen zunächst unseren Edelstahlschornstein Kaufberater – dieser liefert einen einfachen, aber umfangreichen Einstieg in die Materie.

Haben Sie den Kaufberater bereits gelesen, kommen Ihnen die folgenden Informationen zur Funktionsweise, verschiedenen Arten und deren Einsatzgebieten vielleicht an manchen Stellen vertraut vor.

Er funktioniert, wie alle Schornsteinsysteme, nach dem Kamineffekt. Der Kamineffekt beruht grundlegend auf natürlicher Konvektion – einem statischen Auftrieb aufgrund von Dichteunterscheiden im Gravitationsfeld. Klingt kompliziert, ist es aber nicht – denn das Prinzip ist vergleichsweise simpel: Warme Luft steigt nach oben.

Am Beispiel eines Kaminofens mit Schornstein bedeutet dies:

  1. Das Kaminfeuer erwärmt die Luft im Kaminofen.
  2. Warme Luft hat eine geringere Dichte als kalte Luft, was sie im Kaminofen aufsteigen, über das Ofenrohr in den Schornstein fließen und am Mündungselement austreten lässt.
  3. Hierdurch entsteht ein Unterdruck am unteren Ende des Schornsteins (folglich: Im Kaminofen), wodurch weitere Luft in den Schornstein gezogen wird.
  4. Dies führt zu einer Selbsterhaltung bzw. Verstärkung des Effekts.

Der Kamineffekt verdeutlicht, wieso es teilweise etwas länger dauert, bis der Schornstein „richtig zieht“ – er muss erst auf Betriebstemperatur gebracht werden.

Nur so wird ein ausreichender Dichteunterschied zwischen warmer Luft innerhalb und kalter Luft außerhalb des Schornsteins erreicht. Besonders in den Übergangswochen (Herbst / Frühling), in denen die Außentemperatur höher ist, kann dies etwas länger dauern.

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Art eines Edelstahlschornsteins in einwandig und doppelwandig. Je nach Ausführung ergeben sich auch unterschiedliche Einsatzgebiete:

Einwandige Edelstahlschornsteine eignen sich am besten, um gemauerte Schornsteine zu sanieren. Aufgrund ihres geringen Durchmessers können Sie dazu einfach in den bestehenden Mauerschornstein eingesetzt werden. Aber auch bei Leichtbauschachtsystemen für Innen finden Sie Anwendung.

Doppelwandige Edelstahlschornsteine bestehen aus zwei Edelstahlrohren, die eine Isolierschicht einschließen. Durch die Isolierschicht kühlen aufsteigende Gase weniger rasch ab (Isolierung schützt vor Kälte von außen und erhält die Wärme innen - zur Erinnerung: Kamineffekt), warum ein doppelwandiger Edelstahlkamin optimal für eine nachträgliche Konstruktion Außen geeignet ist.
In ihrer Höhe sind Edelstahlschornsteine höchst flexibel und können durch Wandhalterverlängerungen, Winkel und Dachdurchführungen individuell an jede bauliche Gegebenheit angepasst werden.

Um einfacher zu entscheiden, welcher Schornstein der Richtige für Sie ist, eine kurze Übersicht über die einzelnen Arten und Einsatzgebiete:

Edelstahlschornstein

Doppelwandig

Nachrüsten eines Außenschornsteins / Außenkamins bei einem Bestandsgebäude

Sonderausführungen: Design, Kupfer, RAL-Color

Leichtbauschornstein

Einwandig im Schachtsystem

Schornstein im F90-Schachtsystem für den Innenraum (zum Nachrüsten oder für den Neubau)

Schornsteinsanierung

Einwandig

Sanierung eines bestehenden Mauerschornsteines (Schacht)

Schornsteinverlängerung

Einwandig oder Doppelwandig

Verlängerung eines bestehenden Mauerschornsteines (Schacht)

Sonderausführungen: Design, RAL-Color

Die einzelnen Ausführungen des doppelwandigen Edelstahlschornsteins bzw. der Schornsteinverlängerung (Design, Kupfer, RAL-Color) können Sie in unserem Shop begutachten.

Die RAL-Variante gibt es in allen gängigen RAL-Classic-Farbtönen.

Ob Nachrüstung, Sanierung oder Verlängerung – der Edelstahlschornstein punktet bei allen Einsatzgebieten mit mehreren Vorteilen:

  1. Lange Lebensdauer
    Er hat eine sehr hohe Haltbarkeit. Da die im Fachhandel üblichen Materialien eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit aufweisen, trotzt das Außenrohr jeder Witterung und das rauchgasführende Innenrohr den anfallenden Beanspruchungen durch Säuren oder Ruß.
    Zur Unterstreichung der hohen Lebensdauer bietet bspw. der Hersteller Jeremias 25 Jahre Garantie auf alle seine Edelstahlschornsteine.
     
  2. Hohe Wirtschaftlichkeit
    Er hält nicht nur sehr lange, sondern ist zudem auch günstig – dies führt zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis und einer mehrfachen Amortisierung im Laufe der Lebensdauer.
     
  3. Einfache Planung, Bestellung und Montage
    In Absprache mit Ihrem Schornsteinfeger und unseren Fachberatern ist die Planung des Edelstahlschornsteines, der zu Ihrem individuellen Vorhaben passt, kinderleicht. Die Bestellung ist ebenso simpel: Persönlich, telefonisch oder per E-Mail ein Angebot anfordern oder Ihr Set bequem im Online-Shop zusammenstellen.
    Auch die Montage ist kein „Hexenwerk“ – mit ein wenig handwerklichem Geschick und ungefähr einem Tag Arbeitsaufwand ist der Edelstahlschornstein montiert. Ohne aufwändige Fundament-, Mauer- oder Verputzarbeiten! Steckverbindungen mit Klemmbändern machen die Montage (im übertragenen Sinne) zu einem großen Lego-Baukasten.
     
  4. Modern, schön, flexibel
    Ein Edelstahlschornstein wertet Ihre Immobilie nicht nur funktional auf, sondern auch optisch. Dabei kann er sehr flexibel an Ihre Immobilie und Wünsche angepasst werden:
    (1) Im Standard ist er glanzvoll und schlicht,
    (2) als Version „DESIGN“ künstlerisch-matt und ohne Klemmbänder,
    (3) als Version „COLOR“ pulverbeschichtet in fast allen RAL-Farben und
    (4) als Version „KUPFER“ mit Außenrohr aus massivem Kupfer erhältlich.
     
  5. Ausgezeichnete thermische Eigenschaften
    Bei allen vorangehend genannten Vorteilen ist der Edelstahlschornstein auch funktional bestens aufgestellt: Durch eine Spezialisolierung bietet er eine sehr gute Wärmespeicherung, durch welche die optimale Betriebstemperatur schnell erreicht und gehalten wird (zur Erinnerung: Kamineffekt).
     
  6. Geeignet für fast alle Brennstoffe
    Ob Holz, Kohle, Pellets, Gas oder Öl – unsere Edelstahlschornsteine sind für fast alle Brennstoffe zugelassen. Falls Sie sich unsicher sind, welches Schornsteinsystem Sie bei einem bestimmten Brennstoff benötigen, sprechen Sie sicherheitshalber mit Ihrem Schornsteinfeger.

Material, Qualität und Besonderheiten

Nachdem ein grundlegendes Wissen über Arten und Funktion vermittelt wurde, widmen wir uns nun einer etwas detaillierteren Übersicht zu Material, Qualität und Besonderheiten. Im Folgenden werden alle technischen Details zum Edelstahlschornstein aufgegriffen und ausführlich erläutert.

Um die Güte des verwendeten Edelstahls bewerten zu können, müssen zunächst

  1. Außen- und Innenrohr unterschiedlich betrachtet sowie
  2. die verschiedenen Materialarten erläutert werden.

Unterschied Außen- und Innenrohr

Das Außenrohr eines Edelstahlschornsteins ist nur der Witterung ausgesetzt – „Rost“ bzw. Korrosion durch Wasser machen nur den wenigsten Edelstahlen zu schaffen.

Das Innenrohr hingegen ist den Abfallstoffen der Verbrennung (bspw. aggressive Rußablagerungen, Schwefelsäure) ausgesetzt. Daher gibt es deutlich höhere Qualitätsansprüche an das Innenrohr – ist es von minderer Qualität, wird es im schlimmsten Fall regelrecht „zerfressen“.

Verschiedenes Material

Die Hauptbestandteile von Edelstahl sind Chrom und Nickel bzw. Chrom und Molybdän, woraus sich die fachlich richtigen Namen Chrom-Nickel- und Chrom-Molybdän-Stahl ableiten lassen.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Edelstahl-Materiale, die in unterschiedlichen Versuchsanreihungen (VA) auf Herz und Nieren geprüft und anschließend in Güteklassen eingeteilt wurden.

Der größte (merkliche) Unterschied in der Qualität macht sich bei ferritischen oder austenitischen Edelstahlen bemerkbar. Ferritische Edelstahle sind magnetisch und – vereinfacht gesagt – von nicht so hoher Qualität. Austenitische Edelstahle sind nicht merklich magnetisch und besonders säure- sowie korrosionsbeständig.

Die gängigsten Edelstahle im Bereich von Edelstahlschornsteinen sind:

  1. V2A – Edelstahl, Materialnummer 1.4301
    Austenitischer Chrom-Nickel-Edelstahl (18 % Chrom / 10 % Nickel), besonders beständig gegen Witterung, sehr gut bearbeitbar (ziehen, biegen, kanten), hervorragende Polierfähigkeit
  2. V4A – Edelstahl, Materialnummer 1.4404
    Austenitischer Chrom-Nickel-Molybdän-Edelstahl (17 % Chrom / 12 % Nickel / 2% Molybdän), hoch beständig gegen anfallenden Säuren, ebenfalls sehr gut bearbeitbar, höherer Preis durch Legierungszuschlag für Molybdän
  3. Materialnummer 1.4521
    Ferritischer Chrom-Molybdän-Edelstahl (17,5 % Chrom / 2 % Molybdän), geringere Säure- und Temperaturbeständigkeit, aufgrund des Fehlens des weichen Nickelanteils weniger gut bearbeitbar.

Bedingt durch den hohen Nickel-Weltmarktpreis wurde bereits vor vielen Jahren 1.4521 Edelstahl entwickelt und bei Produkten mit geringerer Qualität verwendet

Welche Materialart wird jetzt wo verwendet – innen und außen?

Als Außenrohr verwenden 99% aller zugelassenen Edelstahlschornsteinsysteme V2A Edelstahl (1.4301). Dieses ist nicht nur sehr beständig, sondern vor allem auch gut bearbeitbar und besonders polierfähig. Demnach liefert es das reinste und glänzendste Aussehen.

Beim rauchgasführenden Innenrohr stehen, je nach Anwendungsfall, zwei Alternativen zur Debatte – V4A (1.4404) Edelstahl oder das ferritische 1.4521.

Beim Einsatz im Dauerbetrieb raten wir zum beständigen V4A (1.4404) Edelstahl, der seine überzeugende Funktion und Haltbarkeit seit Jahrzehnten unter Beweis stellt. Er ist die seriöseste, beständigste, und hochwertigste Variante. In manchen Anwendungsfällen empfiehlt sich jedoch auch der ferritische 1.4521 Edelstahl. Er ist nicht so beständig, ausdauernd und haltbar wie 1.4404, aber schlichtweg günstiger. Dies bedeutet nicht, dass seine Funktion an sich schlechter oder er gar „unsicher“ ist – er hat einfach eine geringere Lebensdauer. Falls man auf der Suche nach einem Schornstein ist, der nicht im Dauerbetrieb läuft (bspw. für Garten- oder Ferienhaus, Hobbyraum, Vereinsheim), sollte man 1.4521 in seine Überlegungen mit einbeziehen.

Fazit / Zusammenfassung

  1. Jeder seriöse Anbieter gibt die Material Nr. seiner Edelstahlschornsteine in der Systembeschreibung mit an.
  2. Das Außenrohr wird in 99 % aller Fälle aus V2A Edelstahl (1.4301) sein.
  3. Möchten Sie eine seriöse und ausdauernde Variante, achten Sie auf ein Innenrohr aus V4A (1.4404) – bspw. unser System „Der Profi“.
  4. Möchten Sie eine preiswertere Variante, wählen Sie ein Innenrohr aus 1.4521 Edelstahl – bspw. unser System „Der Günstige“.

Die Haltbarkeit bzw. Lebensdauer ist fast ausschließlich von der Korrosionswiderstandsfähigkeit des Innenrohrs abhängig. Rost bzw. Korrosion von außen durch Wasser sind zu vernachlässigen, da dies den wenigstens Edelstahlen etwas ausmacht. Das Innenrohr hingegen ist den Abfallprodukten des Verbrennungsprozesses (u.a. Ruß und Schwefelsäure) ausgesetzt, wodurch es deutlich höhere Ansprüche an Materialgüte und Widerstandsfähigkeit des Innenrohrs gibt. Ist das Innenrohr von minderer Qualität, wird dieses regelrecht zerfressen.

Die Abfallprodukte des Verbrennungsprozesses sind je nach Brennstoffart und Betriebsweise (feucht oder trocken) unterschiedlich, weswegen es je nach Art des Wärmeerzeugers unterschiedliche Anforderungen an das Schornsteinsystem gibt.
Ob Kaminofen, Pelletofen oder bspw. die Abgasanlage einer Gasfeuerstätte betrieben wird, macht einen großen Unterschied.

Sie sehen: Der Korrosionswiderstand des Innenrohrs ist nicht unbedingt eine selbsterklärende Angelegenheit.

Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und für Edelstahlschornstein-Innenrohre einen festen Standard geschaffen. Aufbauend auf der o.g. Grundlage wird die Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion auf Grundlage der Brennstoffart, der Betriebsweise (feucht oder trocken) und der Verifikationsklasse (V1, V2 oder V3) ermittelt und ist ausführlich in der DIN V 18160 sowie DIN EN 1856 geregelt.
Einen ausführlichen und verständlichen Überblick über dieses Vorgehen und die Korrosionswiderstandsklassen findet sich im Infoblatt Nr. 41 „Kennzeichnung von Abgasanlagen“ des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH).

Der Einfachheit halber sollte man sich folgende „Faustregeln“ merken, um die Widerstandsfähigkeit und somit Lebensdauer eines Schornsteins einschätzen zu können:

Je höher die Ziffer hinter dem V, desto höher ist die Qualität des Materials und desto länger die Lebensdauer des Schornsteins.

  • VM – Kennzeichnung für Produkte, die ohne Korrosionsprüfung in Verkehr gebracht werden (Vorsicht!)
  • V1 – niedrige Widerstandsfähigkeit, nicht für Festbrennstoffe geeignet
  • V2 – mittlere Widerstandsfähigkeit, geeignet für Festbrennstoffe
  • V3 – höchste Widerstandsfähigkeit, geeignet für Festbrennstoffe

Informationen über die Qualität bzw. die Lebensdauer eines Schornsteines lassen sich direkt aus der CE-Kennzeichnung bzw. Leistungserklärung der Schornsteinhersteller entnehmen.

Falls Sie unsicher bzgl. der benötigten Korrosionswiderstandsklasse bei Ihrer individuellen Situation sind, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Auch Ihr Schornsteinfeger kann Ihnen hierzu jederzeit weiterhelfen.

Falls Sie bis hierhin gelesen haben und enttäuscht sind, warum es keine „direkte“ Antwort auf die Frage nach der Lebensdauer gibt: Es gibt keine.

Bei zulässigem und richtigem Betrieb gibt es kein „Lebensende“ eines Edelstahlschornsteins – was u.a. ein Grund dafür ist, dass manche Hersteller eine Garantie von bis 25 Jahren auf alle Schornsteinelemente bieten.

Beim Verbrennen von Festbrennstoffen (Holz) entsteht Ruß. Dieser natürliche Abfallstoff des Verbrennungsprozesses setzt sich im Inneren des Schornsteins fest und ist leicht entflammbar – es kann zum Rußbrand kommen.

Aus Sicherheitsgründen müssen daher alle Schornsteinsysteme, die trocken und mit Festbrennstoffen betrieben werden (bspw. Kaminofen), rußbrandbeständig sein und dieser Beanspruchung im Ernstfall standhalten. An nicht-rußbrandbeständige Schornsteine dürfen nur Feuerstätten für flüssige oder gasförmige Brennstoffe angeschlossen werden.

Alle unsere Schornsteinsysteme sind rußbrandbeständig, was entsprechend mit der Kennzeichnung „G“ in der Leistungserklärung des Herstellers vermerkt ist.

Der Garantieumfang wird immer vom jeweiligen Hersteller festgelegt und kann daher stark variieren. Bei manchen unserer Hersteller erhalten Sie eine Garantie von 25 Jahren auf alle Schornsteinelemente.

Falls Sie sich für ein bestimmtes Produkt und dessen Garantieleistungen interessieren, sprechen Sie uns bitte direkt an.

PS: Bei Fragen nach Garantieleistungen ist auch der Punkt „Haltbarkeit? Wie lange lebt ein Edelstahlschornstein?“ interessant – denn ein qualitativ hochwertiger Edelstahlschornstein besitzt eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.

Die Stärke des Materials ist eines der am stärksten beworbenen Qualitätsmerkmale, obwohl sie allein überhaupt keinen Rückschluss auf die Qualität eines Edelstahlschornsteins zulässt. Qualität und/oder Haltbarkeit können nur im Zusammenhang mit Edelstahlgüte (Korrosionswiderstand) und Fertigungsverfahren bewertet werden.

Wenn man wirklich ehrlich ist, dann kann die Materialstärke wohl nur als gut eingeführtes Marketingmerkmal beschrieben werden.

Im üblichen Gebrauch trifft man auf Stärken im Material von 0,4 mm bis 0,6 mm – dabei macht es keinen wirklichen Unterschied, ob das Rohr des Schornsteins 0,4 mm oder 0,6 mm stark ist.

Dickeres Material hält nicht automatisch länger, ist besser oder bietet statische Vorteile. Für die Haltbarkeit sind die Edelstahlgüte (siehe „Welcher Edelstahl ist „der Beste?"), der Korrosionswiderstand sowie das Fertigungsverfahren ausschlaggebend, über die Statik entscheidet maßgeblich die Art der Verbindung zwischen den einzelnen Elementen.

Die einzige Faustregel, die wir Ihnen mit an die Hand geben können, ist:
Seien Sie vorsichtig bei Materialstärken unterhalb von 0,4 mm. Unter dieser Grenze ist selbst das Automatenschweißen selten fehlerfrei, was weitreichende Auswirkungen auf den Edelstahlschornstein haben kann.

Unsere Systeme besitzen entweder 0,5mm starkes Material („der Günstige“) oder 0,6mm starkes Material („der Profi“).

Die Isolierung ist der wichtigste Bestandteil für eine reibungslose Funktion des Edelstahlschornsteins. In der Regel besteht Sie aus hochtemperaturbeständigen mineralischen Dämmstoffen.

Wie eingehend erläutert funktioniert ein Schornstein nach dem Prinzip des Kamineffekts. Die Isolierung sorgt dafür, dass die heiße Luft im inneren des Schornsteins nicht bzw. möglichst wenig abkühlt.
Nur so kann ein ausreichendes Druck-Gefälle zwischen kalter Außen- und warmer Innenluft aufgebaut sowie ein Unterdruck im Wärmeerzeuger (bspw. Kaminofen) erzeugt werden, um eine selbsterhaltende Funktion zu erreichen und zu halten (vgl. „Wie funktioniert ein Schornstein?“).

Somit spielt die Isolierung eine entscheidende Rolle bei der Funktion des Schornsteins – aber ihr kommt auch eine wichtige Aufgabe beim Brandschutz zu, da eine dickere Isolierung i.d.R. den Mindestabstand zu brennbaren Materialien verringert.

Gibt es nun eine „Mindestisolierungsstärke“?

Diese Frage kann leider nur mit einem klaren „jein“ beantwortet werden. Es gibt keinen festen Wert, wie dick die Isolierung mindestens sein sollte.

Als Faustregel: Je stärker ein Schornstein isoliert ist, desto
a) besser ist es für seine Leistung bzw. Zugkraft (Kamineffekt) und
b) geringer ist der benötigte Mindestabstand zu brennbaren Materialien.

Wir raten, eine Isolierungsstärke von 25 mm nicht zu unterschreiten.

Mit unseren Systemen decken wir eine Isolierung von 25 mm („der Günstige“), 32 mm („der Profi“) und 35mm („der Profi Plus“) ab.

PS: Bei der Berechnung des Außendurchmessers nicht vergessen: die Isolierung umfasst den gesamten Schornstein. Eine Isolierung von 25 mm erhöht den Außendurchmesser somit um 50 mm.

Man spricht von gekapselten Elementen, wenn bei einem doppelwandigen Edelstahlschornstein das Außen- und Innenrohr fest miteinander verbunden bzw. verschweißt sind.

Im Betrieb erwärmt sich das Innenrohr sehr stark, wobei das Außenrohr von dieser Erwärmung nur unwesentlich erfährt. Dadurch dehnt sich das Innenrohr aus, das Außenrohr bleibt in seinen Ausmaßen jedoch unverändert.
Sind Außen- und Innenrohr nun fest miteinander verbunden bzw. verschweißt, treten bei der Ausdehnung des Innenrohrs starke Spannungen zum Außenrohr auf – bis hin zur Rissbildung.

Ein weiterer Nachteil von gekapselten Elementen ist, dass sie eine durchgängige Isolierung unmöglich machen. An den Stellen, an denen die Isolierung unterbrochen wird, entstehen Kälte- bzw. Wärmebrücken. Diese führen zu mehreren Problemen:

  1. Das Außenrohr erwärmt sich an den betroffenen Stellen sehr stark und kann sich verfärben.
  2. Durch die erhöhte Temperatur am Außenrohr kann sich der benötigte Mindestabstand zu brennbaren Materialien erhöhen.
  3. Der Schornsteinzug im Winter wird verringert, da die Isolierung verschlechtert ist und somit der Schornstein langsamer auf „Betriebstemperatur“ kommt.

Aus diesen Gründen verbauen alle führenden Hersteller heutzutage entkoppelte („entkapselte“) Elemente. Dabei spricht man von einer körperschalldämpfenden Aufhängung des Innenrohrs im Außenrohr, wodurch die Spannungen zwischen Außen- und Innenrohr umgangen und eine durchgängige Isolierung ermöglicht werden.

Bei der Montage werden die einzelnen Schornsteinelemente nicht einfach „aufeinandergesetzt“, sondern ineinander gesteckt. Dabei gibt die Einstecktiefe an, wie weit die einzelnen Elemente ineinander reichen.

Die genaue Einstecktiefe ist je System unterschiedlich – der Unterschied beschränkt sich jedoch i.d.R. auf wenige Millimeter. Grundsätzlich und grob gesprochen können Sie eine Einstecktiefe von rund 55 mm ansetzen.

Bitte beachten Sie, dass die Einstecktiefe bei der Berechnung der Gesamtlänge abgezogen werden muss. Gehen je Verbindung zweier Elemente bspw. 55 mm verloren, sind bei 10 Elementen somit schnell 550 mm (= 0,55 m!) erreicht.

Ein Klemmband verbindet die einzelnen Elemente / Bauteile eines Schornsteins miteinander. Nachdem diese ineinandergesteckt wurden, wird das Klemmband zur Fixierung um die Verbindungsstelle gespannt.

Das Klemmband hat maßgeblichen Einfluss auf die Statik und somit Stabilität. Je breiter es ist, desto besser kann es die statischen Kräfte der darüber liegenden Elemente aufnehmen. Außerdem sollte man darauf achten, dass es möglichst stabil ist.

Die meisten Klemmbänder besitzen nur eine Schraube, mit der man sie festziehen kann. Dies ist vollkommen sicher, ausreichend und zugelassen– dennoch ist ein Klemmband, welches mit zwei Schrauben festgezogen wird, geometrisch und statisch betrachtet sinnvoller.

Die Regenhaube wird auf das Mündungselement montiert, um den Eintritt von Witterungseinflüssen (Regen, Schnee) in den Schornstein zu verringern. Oft fragt man sich, ob der Edelstahlschornstein mit oder ohne Regenhaube betrieben werden soll.

Wir raten grundsätzlich von der Installation einer Regenhaube ab:

  1. Sie ist immer ein zusätzlicher Widerstand, der den Zug des Schornsteins verringert, weswegen die Rauchgase schlechter abziehen können.
  2. Ein Schornstein benötigt keinen Schutz vor Flüssigkeit, da Wasser dem Innenrohr egal ist.

Wann lohnt es sich, den Schornstein mit Regenhaube zu montieren?

In der Regel dann, wenn er innerhalb eines Gebäudes oder bspw. über einem schützenswerten Naturstein endet. Am Fuß des Schornsteinsystems steht das Reinigungselement, welches einen Kondensatablauf besitzt. Hierüber würde auch Regenwasser aus dem Inneren des Schornsteins abfließen. Das Regenwasser ist mit Ruß versetzt und dementsprechend schwarz.

Endet das Reinigungselement nun im Haus, im Wintergarten oder über einem schönen Natursteinpflaster, würden wir eine Regenhaube empfehlen, um den Abfluss zu verringern.
Bitte achten Sie darauf, dass eine Regenhaube den Wassereintritt nicht vollständig verhindert – wenn Sie wirklich sicher gehen möchten, kann das anfallende Wasser am Kondensatablauf mit einer Schlauchleitung abgeführt werden, der Kondensatablauf verschlossen oder mit einem Absperrhahn versehen werden.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Schornstein mit oder ohne Regenhaube ausgestattet werden sollte, sprechen Sie uns einfach an.

Rechtliche Rahmenbedingungen und allgemeine Anforderungen

In diesem Kapitel wird alles rund um gesetzliche und technische Anforderungen an den Edelstahlschornstein erläutert. Von benötigter Länge bzw. Höhe über den richtigen Innendurchmesser bis hin zu Mindestabständen, Zertifizierungen, Anforderungen an die Mehrfachbelegung und, und, und – in diesem Kapitel finden Sie alles, was Sie beachten müssen.

Wie hoch der Edelstahlschornstein sein muss hängt von vielen individuellen Faktoren ab und ist nur schwer allgemein zu beantworten.

Verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen wie bspw. die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV), Landesbauordnungen, regionale Einzelbestimmungen und u.a. andere Regularien von Bezirksbevollmächtigten machen eine einfache Antwort zur benötigten Höhe nahezu unmöglich. Dazu kommen noch technische Anforderungen, sodass die Schornsteinhöhe von Leistung und Art des Wärmeerzeugers, dem verwendeten Brennstoff oder auch der Dachneigung abhängt.

Somit können die folgenden Angaben nur als ungefähre Orientierung verstanden werden und besitzen weder Allgemeingültigkeit noch Gewähr auf Richtigkeit.

Bitte sprechen Sie zu Beginn der Planung Ihres Edelstahlschornsteines mit dem zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister Ihrer Region!

Der Bezirksschornsteinfeger hilft Ihnen bei der Planung und ist die einzige Instanz, die Ihnen verbindliche und verlässliche Informationen zu den Anforderungen in Ihrer Bausituation geben kann. Darüber hinaus kann er Ihnen nicht nur erklären, welche Höhe bzw. -länge das Gesetz vorschreibt, sondern auch, welche Schornsteinhöhe für Ihren Anwendungsfall notwendig ist, damit eine reibungslose Funktion gewährleistet ist und der Schornstein „richtig zieht“.

Dies vorausgeschickt möchten wir Ihnen dennoch ein paar weiterführende Erläuterungen bzw. Faustregeln zur benötigten Höhe mit an die Hand geben:

  1. Wohnsiedlung / dichte Bebauung
    Beträgt der Abstand zu Nachbargebäuden weniger als 15 m, so greift in den meisten Fällen die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV).
    1. Bei Dachneigungen bis einschließlich 20 ° muss der First um 40 cm überschritten werden oder die Schornsteinmündung (im 90° Winkel ausgehend von der Dachhaut gemessen) mindestens 100 cm von der Dachfläche entfernt sein.
    2. Bei Dachneigungen von mehr als 20 ° muss der First um 40 cm überschritten werden oder die Schornsteinmündung (in Waage gemessen) mindestens 230 cm von der Dachfläche entfernt sein.
    3. Die Schornsteinmündung muss in jedem Falle naheliegende Fenster um 100 cm überragen.
       
  2. Landleben / lockere Bebauung
    Beträgt der Abstand zu Nachbargebäuden mehr als 15 m, so greift in den meisten Fällen die Musterfeuerungsverordnung (MuFeuVo).
    1. Bei Ziegeldächern muss der First um 40 cm überschritten werden oder die Schornsteinmündung (in Waage gemessen) mindestens 100 cm von der Dachfläche entfernt sein.
    2. Bei Stroh- oder Reetdächern muss der First um 80 cm überschritten werden.
    3. Bei Pappdächern muss der First um 100 cm überschritten werden.
    4. In jedem Fall muss die Mündung 150 cm von Fenstern, Öffnungen und Dachvorbauten entfernt sein.

Wir hoffen, dass wir Ihnen eine ungefähre Vorstellung vermitteln konnten, wie hoch Ihr Schornstein sein muss. Bitte sprechen Sie uns bei Fragen direkt an – und wenden sich vorab direkt an Ihren Bezirksschornsteinfegermeister, um ihn von Anfang an bei der Planung mit einzubeziehen.

Der Schornsteinfeger ist nicht nur für die erstmalige Abnahme zuständig, sondern auch für alle weiteren Änderungen an Ihrer Feuerstätte. Eine erfolgreiche Abnahme spiegelt immer eine Momentaufnahme wieder – wurde bspw. ein doppelwandiger Edelstahlschornstein in Kombination mit einem Holzofen abgenommen, bedeutet das nicht, dass Sie an dem gleichen Schornstein auch einen Pelletofen anschließen dürfen. Jede Änderung der Feuerstätte bedarf auch zukünftig der Freigabe durch den Schornsteinfeger – wodurch es umso mehr Sinn macht, frühzeitig partnerschaftlich mit ihm zusammenzuarbeiten.

Von „freistehend“ spricht man, wenn der Schornstein keine weitere Befestigung besitzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Schornstein an der Wand entlang oder über das Dach hinaus geführt wird.

Es ist vorgeschrieben, dass mindestens alle vier Meter eine Befestigung erfolgen muss! Kein Schornstein darf länger als 3 m ohne Befestigung frei stehen. Unsere Schornsteinsysteme sind für diese gesetzliche Obergrenze zugelassen. Jede freistehende Länge, die 3 m oberhalb des letzten Wandhalter überschreitet, ist nicht zugelassen.

Ist eine zusätzliche Absicherung oberhalb des Daches notwendig, wo keine „normalen“ Wandhalter mehr möglich sind, kann dies mit Abspannschellen erreicht werden. Diese dienen dazu, den Schornstein entweder mit Edelstahlseilen oder mit Edelstahl-Teleskopstangen am Dach „abzuspannen“ und somit zu befestigen.

Ganz grob gesprochen müssen bei Nachbarhäusern in einem Umkreis von 15 m Fenster und Öffnungen um mindestens 100 cm überragt werden.

Dies kann jedoch nur als ungefährer Richtwert gesehen werden, da die tatsächlich benötigten Abstände von vielen individuellen Faktoren abhängig sind. Letztlich kann Ihnen nur der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister verlässlich beantworten, wie weit Sie von Fenstern entfernt sein müssen.

Da uns öfter die Frage nach „dem richtigen“ System bzw. nach „dem richtigen“ Schornstein erreicht, möchten wir Ihnen hier einige grundlegende Empfehlungen geben.

  1. Alle unsere Systeme sind höchste Qualität führender Hersteller und besitzen eine CE-Kennzeichnung inkl. Leistungserklärung.
     
  2. Kaminofen
    Bei Kaminöfen ist jedes unserer Systeme eine gute Lösung. Suchen Sie eine günstige Variante, empfiehlt sich „der Günstige“. Suchen Sie eine hochwertigere und ausdauerndere Variante, wählen Sie „der Profi“ bzw. „der Profi Plus“.
     
  3. Pelletofen
    Bei Pelletöfen wählen Sie einen Schornstein mit der höchsten Korrosionsklasse V3 (unsere Systeme „der Profi“ oder „der Profi Plus“). Die Gesetzeslage bei Pelletöfen ist aktuell nicht eindeutig. Eigentlich erfordern Pelletöfen eine Abgasleitung, die für eine feuchte Betriebsweise geeignet und rußbrandbeständig ist sowie die Korrosionsklasse V3 besitzt. Diese Eigenschaften werden jedoch lediglich von keramischen Innenrohren erreicht.
    Der „Knackpunkt“ an dieser Anforderung: bei elektronisch geregelten Pelletöfen ist die Abgastemperatur sehr niedrig, wodurch kein Ruß anfällt und eigentlich keine Rußbrandbeständigkeit notwendig ist. Daher kann auch jeder Edelstahlschornstein mit der Korrosionsklasse V3 bedenkenlos für den Betrieb mit Pelletöfen verwendet werden.
    Da die Gesetzeslage jedoch etwas unsicher ist, bedarf es in dieser Situation unumstößlich der Zustimmung Ihres Bezirksschornsteinfegermeisters. Bitte sprechen Sie diesen rechtzeitig an, damit er vorab sein Einverständnis geben kann.
     
  4. Gasbetrieb
    Bei normalen gasbetriebenen Wärmeerzeugern können Sie zwischen „der Profi“ und „der Profi Plus“ entscheiden. Bitte bedenken Sie jedoch, dass Sie je nach Gas-Wärmeerzeuger ein Unter- bzw. Überdruck-Schornsteinsystem benötigen. Näheres dazu finden Sie auch etwas weiter unten im Kapitel  „Unterdruck und Überdruck: Unterschiede und Besonderheiten“.
    Unsere Schornstein-Systeme sind im Standard alle für den Unterdruckbetrieb ausgelegt. Sollten Sie ein Überdruck-System benötigen, sprechen Sie uns bitte direkt an.
     
  5. Das besondere Etwas
    Wünschen Sie einen matten Edelstahlschornstein, wählen Sie „Design“.
    Wünschen Sie einen Kupferschornstein oder einen RAL-Color beschichteten Schornstein, wählen Sie „Kupfer“ oder „Color“ – diese beiden Systeme sind eigentlich „der Profi“ – in einem Falle mit Außenrohr aus massivem Kupfer, in dem anderen mit pulverbeschichteten Außenrohr in Wunschfarbe.

Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich zur Verfügung, um den für Sie richtigen Edelstahlschornstein zu finden.

Ein Bausatz muss mindestens aus den folgenden Elementen bestehen:

  1. Reinigungselement mit Verankerungsplatte und Kondensatablauf
  2. Schornsteinanschlussstück (auch T-Stück genannt)
  3. Verbindungskupplung zu einwandigem Ofenrohr
  4. Wandrosette
  5. Längenelemente
  6. Mündungsabschluss
  7. Wandhalter (50 / 70mm Wandabstand)
  8. Erforderliche Klemmbänder
  9. CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung

Sind diese Einzelelemente enthalten, so ist der Bausatz zunächst ein schlüssiges Grundpaket – dem jedoch streng genommen eine Konsole fehlt.

Je nachdem, ob der Schornstein auf dem Boden stehen oder an der Wand montiert werden soll, kommt noch eine Boden- oder Wandkonsole hinzu. Die Wandkonsole gibt es in vielen unterschiedlichen Längen, wodurch sie sich an Ihre individuelle Einbausituation anpassen lässt.

Abhängig von Ihren Wünschen oder baulichen Erfordernissen vor Ort können außerdem noch folgende Elemente zusätzlich benötigt werden:

  1. Wandhalterverlängerung: Reicht der Standard-Wandabstand von 50mm nicht aus, können die Wandhalter ganz einfach und flexibel mit Wandhalterverlängerungen ergänzt werden.
  2. Wanddurchführung: Ist der Wandabstand oder die Wandstärke zu groß, so kann es sein, dass die Verbindungskupplung zum einwandigen Ofenrohr nicht ausreicht, um die Wand zu durchqueren. In diesen Fällen wird eine Wanddurchführung benötigt. Möchten Sie den Schornstein durch brennbare Materialien führen, so wird eine Brandschutz-Wanddurchführung benötigt.
  3. Dachdurchführung: Wird der Schornstein nicht am Dach vorbei, sondern durch dieses hindurchgeführt, wird eine Dacheindichtung benötigt. Dacheindichtungen sind keine Halter! Sie sind in 10°-Schritten verfügbar, laufen konisch zu und haben eine Öffnung, die größer ist, als der Außendurchmesser des Edelstahlschornsteins. Dies ermöglicht, dass der Schornstein sich bei Wärme ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen kann – führt jedoch dazu, dass sich ein Ringspalt zwischen Schornstein und Dacheindichtung bildet. Dieser wird mit einem Wetterkragen verschlossen, welcher im Lieferumfang der Dacheindichtung enthalten ist.
  4. Winkel: Soll der Schornstein am Dach vorbeigeführt werden, so wird dies mit Winkeln erreicht. Wir empfehlen, ausschließlich Winkel von maximal 30° zu verwenden. Bei 45° Winkeln wird eine weitere Reinigung notwendig, da der Schornsteinfeger mit seinem Besen nicht durch diese hindurchkommt.
    Generell ist das Thema „Winkel“ bei Schornsteinsystemen von besonderen Bestimmungen und Regelungen betroffen, die sehr individuell und kompliziert sind. Bspw. muss der Edelstahlschornstein unter- und oberhalb der Winkelsetzung zusätzlich mit Wandhaltern fixiert werden oder eine Zwischenstütze inkl. Wandkonsole montiert werden, wenn der Schornstein mehr als 1,5m ab dem oberen Winkel frei stehen soll.
    Daher sollten Sie im konkreten Anwendungsfall unbedingt mit Ihrem Schornsteinfeger sprechen – dieser kennt alle Regelungen und kann Ihnen hilfreiche Tipps geben, um Ihren Schornsteinwunsch so unkompliziert wie möglich umzusetzen.
  5. Abspannschelle und Teleskopstangen: Soll der Edelstahlschornstein mehr als 3 m frei stehen, so muss er zusätzlich gesichert und fixiert werden. Dies wird mit einer Abspannschelle und Edelstahlseilen bzw. Teleskopstangen erzielt.
  6. Regenhaube: Wie in "Regenhaube - mit oder ohne?" erläutert, kann in manchen Fällen eine Regenhaube sinnvoll sein.

Bei der Berechnung des Außendurchmessers kommt es in manchen Fällen zu Missverständnissen: Die Isolierung ist ringsum, d.h. sie muss doppelt gerechnet werden.

Beispiel:
Doppelwandiger Edelstahlschornstein, 35 mm Isolierung, Innendurchmesser 150 mm

Außendurchmesser = Innendurchmesser + Isolierung * 2
Außendurchmesser = 150 mm + 35 * 2
Außendurchmesser = 150 mm + 70
Außendurchmesser = 220 mm

Um die benötigte Länge einer Wandkonsole zu ermitteln, müssen die Verankerungsplatte (ca. 100 mm) und der Wandabstand (variabel je nach Bausituation) mit eingerechnet werden.

Beispiel:
Doppelwandiger Edelstahlschornstein, Innendurchmesser 150 mm, Wandabstand 350 mm

Benötigte Länge der Wandkonsole = Innendurchmesser + Verankerungsplatte + Gewünschter Wandabstand
Benötigte Länge der Wandkonsole = 150 mm + 100 mm + 350 mm
Benötigte Länge der Wandkonsole = 600 mm

In diesem Beispiel wäre die 600er Wandkonsole genau die richtige.

Unter „Warum ist der Schornstein doppelwandig“ wurde der Mindestabstand zu brennbaren Materialien bereits leicht angerissen. Dort stellten wir die folgende Faustregel auf: Je dicker die Isolierung eines Edelstahlschornsteins, desto geringer der Mindestabstand zu brennbaren Materialien.

Dies ist nicht ohne Grund nur als Faustregel zu verstehen, da der Mindestabstand zu brennbaren Materialien nicht nur von der Isolierungsstärke, sondern auch von der Qualität der Isolierung abhängig ist. So gibt es Edelstahlschornsteine mit 25 mm Isolierung, die 70 mm oder 80 mm Abstand benötigen – je nach Art und Qualität der Isolierung.

Der Mindestabstand zu brennbaren Materialien wird je System einzeln geprüft und in der Leistungserklärung notiert. Unsere Systeme erfordern einen Mindestabstand zu brennbaren Materialien von 70 mm, 60 mm oder 50 mm – je nach Ausführung. Die genauen Informationen finden Sie in der jeweiligen Artikelbeschreibung.

ACHTUNG! Bitte beachten Sie: Der Mindestabstand zu brennbaren Materialien bezieht sich immer auf einen „luftumspülten“ Zustand, z.B. an der Fassade.

Wird ein doppelwandiger Edelstahlschornstein bspw. durch die Decke, Wand oder das Dach geführt, gelten hierfür besondere Brandschutzbestimmungen – nämlich die gesetzlichen Vorschriften zu Mindestabständen zu brennbaren Materialien. Letztere besagen, dass rundum ein Abstand von mindestens 200 mm (gemessen vom rauchgasführenden Innenrohr!) zu brennbaren Materialien eingehalten werden muss.

Bei Dachdurchführungen mittels Dacheindichtung kann der Abstand auf 100mm reduziert werden, wenn die Dachdurchführung hinterlüftet wird. Soll der Abstand noch weiter verringert werden, muss eine spezielle Brandschutz Wand-, Decken- oder Dachdurchführung verwendet werden. Diese müssen zwingend vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) geprüft und zugelassen sein.

Sprechen Sie uns bitte an, wenn Sie sich beim Mindestabstand zu brennbaren Materialien nicht ganz sicher sind. Auch Ihr Schornsteinfeger kann Ihnen hierbei weiterhelfen.

Es ist sehr wichtig, das zur Betriebsart passende Schornsteinsystem zu wählen. Je nachdem, ob der Schornstein im Unter- oder Überdruck betrieben wird, muss er unterschiedliche – und (sicherheits-)technisch bedeutende Anforderungen erfüllen.

Der in „Wie funktioniert ein Schornstein?“ beschriebene Kamineffekt beruht grundlegend auf dem natürlichen Auftrieb warmer Luft: Der Wärmeerzeuger gibt heiße Luft an den Schornstein ab, welche im Schornstein aufsteigt und am Mündungselement austritt. Dadurch wird ein Unterdruck im Wärmeerzeuger (bspw. Kaminofen) erzeugt, welcher zu einer Selbsterhaltung bzw. Verstärkung des Effektes führt.
Dieser Prozess schafft somit einen Unterdruck im Kaminofen bzw. Schornstein, wodurch er auch als Unterdruck-Betrieb bezeichnet wird.

Bei modernen Heizungen mit Niedertemperatur- und Brennwerttechnik (bspw. häusliche Warmwasseraufbereitung oder Werkstattheizung) werden in vielen Fällen keine ausreichend hohen Abgastemperaturen erzielt, um den vorangehend erläuterten natürlichen Auftrieb zu ermöglichen. In diesen Fällen wird im Wärmeerzeuger ein Gebläse eingesetzt, um die Abgase künstlich „nach oben zu pusten“.
Durch das Gebläse entsteht ein Überdruck im Schornstein, weswegen dieser gasdicht sein muss. Ferner entsteht Feuchtigkeit, da das Abgas aufgrund seiner geringen Temperatur zu kondensieren beginnt.
Der Schornstein muss somit nicht nur gasdicht, sondern auch feuchteunempfindlich sein.

Bitte schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihres Wärmeerzeugers oder sprechen Sie mit Ihrem Schornsteinfeger, falls Sie sich nicht sicher sind, welche Betriebsart auf Ihren Fall zutrifft.

Alle unsere Schornstein-Systeme sind standardmäßig für einen Betrieb im Unterdruck ausgelegt. Sollten Sie einen Schornstein benötigen, der für den Überdruck geeignet ist, können wir Ihnen dennoch weiterhelfen. Hier werden spezielle Dichtringe eingesetzt, um unsere bestehenden Schornsteinsysteme druck- bzw. gasdicht zu machen.

Sprechen Sie uns dazu bitte direkt an, damit wir Ihnen ein kostenloses und unverbindliches Angebot erstellen können.

Man spricht von einer Mehrfach- bzw. Gemischtbelegung, wenn mehrere Wärmeerzeuger an einen Schornstein angeschlossen werden.

Eine Mehrfachbelegung bezeichnet dabei den Anschluss von mindestens 2 Wärmeerzeugern gleichen Typs (bspw. für 2 Öfen). Eine Gemischtbelegung ist der Anschluss verschiedener Wärmeerzeuger (bspw. Gastherme und Kaminofen).

Das Wichtigste vorab:

  1. Die erste und wichtigste Voraussetzung für eine zulässige Mehrfachbelegung ist der Herstellererklärung bzw. Bedienungsanleitung des Wärmeerzeugers zu entnehmen.
    Prüfen Sie also vorab, ob Ihr Wunschofen sich laut Herstellerangaben für eine Mehrfachbelegung eignet.
  2. Sprechen Sie bei einer Mehrfachbelegung in jedem Falle vorab mit Ihrem Schornsteinfeger.
    Bei einer Mehrfach- bzw. Gemischtbelegung gibt es ganz besondere Anforderungen an das Schornsteinsystem – sowohl im Hinblick auf Material und Zulassung als auch an bauliche Anforderungen wie Gesamtlänge, maximalen Abstand zwischen den Anschlussstücken oder benötigte Länge oberhalb des Daches. Diese sind je nach Bausituation und –vorhaben stark individuell und sollten vorab vom Fachmann begutachtet und abgesegnet werden.

Dies vorausgeschickt möchten wir die Mehrfach- bzw. Gemischtbelegung anhand einiger Beispiele erklären:

  1. Eine Mehrfachbelegung mit Kaminöfen, also der Anschluss von mindestens zwei Kaminöfen gleichen Typs, ist grundsätzlich ohne weiteres möglich. Hier muss jedoch sichergestellt werden, dass die 2 Kaminöfen der Bauart 1 (selbstschließende Türen) entsprechen und der Schornstein-Querschnitt groß genug für mehrere Geräte ist.
  2. Eine Mehrfachbelegung mit Pelletöfen sollte unbedingt (auch bei vorliegender Zulassung laut Herstellererklärung!) vorab durch den Schornsteinfeger abgesichert werden.
  3. Eine Gemischtbelegung mit Kamin- und Pelletofen ist in fast allen Fällen nicht erlaubt. Bitte sprechen Sie auch hier zur Sicherheit mit Ihrem Schornsteinfeger.
  4. Darüber hinaus muss festgehalten werden, dass grundsätzlich keine Kombination von Unterdruck- und Überdruck-Geräten an einem Schornstein zugelassen ist.

Seit dem 1. Juli 2013 gilt die Bauproduktverordnung (BauPVo, EU-Verordnung 305/2011) als europäische Verordnung für alle Mitgliedsstaaten. Ziele der BauPVo sind das Inverkehrbringen von Bauprodukten, die Ermöglichung eines freien Warenverkehrs und vor allem der Abbau technischer Handelshemmnisse durch einheitliche Bestimmungen im EU-Wirtschaftsraum.

Wesentliche Bestandteile der BauPVo sind die folgenden drei Punkte:

  1. Anbringen der CE-Kennzeichnung unter den neuen Voraussetzungen,
  2. Bewertung und Überprüfung der Leistungsbeständigkeit,
  3. Erstellung einer Leistungserklärung für das Bauprodukt.

Mit der CE-Kennzeichnung dokumentiert der Hersteller, dass er die Verantwortung für die Übereinstimmung des Bauproduktes mit der in der Leistungserklärung angegebenen Leistung sowie die Einhaltung aller einschlägigen europäischen Rechtsvorschriften übernimmt.

Produkte ohne CE-Kennzeichnung sind im europäischen Wirtschaftsraum nicht zugelassen!

Die wichtigsten Aufgaben und Pflichten des Herstellers im Rahmen der BauPVo sind:

  1. Erstellung einer Leistungserklärung und Anbringen einer CE-Kennzeichnung
  2. Keine widersprüchlichen Angaben zu den Leistungen eine Bauproduktes
  3. 10-jährige Aufbewahrungspflicht für Dokumente
  4. Rückverfolgbarkeit des Bauproduktes
  5. Rückruf bei Nichteinhaltung der Leistung
  6. Auskunftspflicht gegenüber der Behörde

Alles rund um die Edelstahlschornstein Montage

Dieses Kapitel widmet sich den wichtigsten und häufigsten Fragen, die uns im Rahmen der Montage gestellt werden.

Sie suchen eine bestimmte Antwort vergebens oder Ihre Frage wurde nicht vollständig geklärt? Dann schreiben Sie uns bitte direkt unter verkauf@ofenhaus-melle.de, damit wir Ihnen persönliche weiterhelfen und Ihren Hinweis auf dieser Seite ergänzen können.

Wir möchten diese Seite stetig aktualisieren und optimieren – daher ist uns jeder Hinweis wichtig!

Eigentlich gibt es nicht viel zu beachten: Die Montage ist einfach, übersichtlich und wird mit etwas handwerklichem Geschick schnell und sauber selbst durchgeführt. Hierfür sorgen passgenaue, vorgefertigte Steckverbindungen. Wahlweise können die Systeme mit einer Wandkonsole, welche die Last des Edelstahlschornsteins trägt, an der Wand montiert werden oder aber auf dem Boden aufgestellt werden. Hier kommt es immer auf die jeweilige Einbausituation an.

Drei Faktoren müssen jedoch beachtet werden, die ggf. auch für eine Montage vom Fachmann sprechen – wenig handwerkliche Erfahrung, die Kernbohrung und die Dachdurchführung.

  1. Wenig handwerkliche Erfahrung
    Sollten Sie wenig handwerkliche Erfahrung besitzen, ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen. Wir stehen Ihnen hierzu gerne zur Verfügung und erstellen ein individuelles Angebot – Partner für unsere Montagen sind ausschließlich regionale Ofenbaumeister.
     
  2. Kernbohrung
    Die Kernbohrung ist der Wanddurchbruch in der Hauswand. Dieser ist notwendig, um mittels Wanddurchführung vom Schornstein zum Ofenrohr zu gelangen. Für die Kernbohrung wird je nach Durchmesser des Schornstein-Innenrohrs, Isolierungs- und Materialstärke ein unterschiedlicher Durchmesser benötigt – bei einem Schornstein mit 150mm Durchmesser und 30mm Isolierung bohren unsere Monteure mit einem Durchmesser von 250mm.
    Der Fachmann verwendet für die Kernbohrung einen Kernbohrer, der einen großen und variablen Durchmesser hat, wodurch ordentliche und professionelle Ergebnisse erzielt werden. Nicht jeder hat einen Kernbohrer zuhause und auch, wenn man ihn bei Bedarf ausleihen kann, will der Umgang geübt sein – immerhin geht es hier um eine großflächige Durchbohrung der Hauswand, welche korrekt und fachmännisch umgesetzt werden sollte.
     
  3. Dachdurchführung
    Die Dachdurchführung ist das zweite Argument, warum man seinen Edelstahlschornstein nicht selber bauen sollte. Je nach baulicher Situation kommt man um eine Dachdurchführung nicht herum und muss den Schornstein durchs Dach hindurch führen. Hierzu muss der Dachstuhl geöffnet, eine Dachdurchführung eingesetzt und der Schornstein hindurchgeführt werden – eine Aufgabe, die am besten ein Fachmann (Ofenbau Meisterbetrieb, Dachdecker, Zimmerer) übernimmt.

Für die Montage brauchen Sie nicht viel:

  1. Den Edelstahlschornstein (ggf. inkl. Zubehör wie Dacheindichtung),
  2. Befestigungsmaterial (Dübel und Schrauben),
  3. Arbeitshandschuhe,
  4. das passende Werkzeug (Wasserwaage, Kernbohrgerät oder Hammer & Meißel, Bohrmaschine, Schraubendreher, 10er + 13er Werkzeugschlüssel)
  5. zwei Personen,
  6. ein wenig handwerkliches Geschick und
  7. etwas Zeit.

Die Montage eines Edelstahlschornsteins ist vergleichsweise simpel und spart bares Geld. Die Hersteller unterstützen Sie i.d.R. mit Dokumentationen zum richtigen Aufbau – aber auch im Internet und auf YouTube werden Sie hilfreiche Anleitungen und Tutorials finden.

Das unterste Element ist i.d.R. das Reinigungselement, welches entweder auf einer Verankerungsplatte (Bodenmontage) oder auf einer Wandkonsole (Wandmontage) befestigt wird.

Darauf folgt in vielen Fällen das Anschlussstück (auch als T-Stück bezeichnet), welches die Verbindungsleitung zur Wanddurchführung und somit zum Kaminofen darstellt. Alle einzelnen Elemente eines Schornstein-Bausatzes werden einfach ineinander gesteckt und mit Klemmbändern fixiert (Ausnahme: Schornsteinsystem DESIGN, welches keine Klemmbänder benötigt). Aufgrund des Stecksystems mit Klemmbändern ist eine Demontage jederzeit problemlos möglich.

Oberhalb des Anschlussstücks werden die einzelnen Schornsteinlängenelemente genutzt, um die geforderte Höhe zu erreichen. Ggf. werden Winkel verwendet, um den Schornstein am Dach vorbei zu bauen. Die Alternative wäre, den Schornstein mit einer Dacheindichtung direkt durchs Dach zu führen.

Oberhalb des Daches ist ggf. eine zusätzliche Abspannung notwendig – unsere Schornsteinsysteme können bis zu 3,0m frei stehen. Darüber hinaus wird eine Abspannung mittels Abspannschelle und Edelstahlseilen oder Teleskopstangen notwendig.

Den Abschluss des Edelstahlschornsteins bildet das Mündungselement. Dieses kann mit einer Regenhaube versehen werden, wobei wir hiervon in den meisten Fällen abraten. Nähere Informationen hierzu finden Sie in "Regenhaube - mit oder ohne?".

Die Montagekosten sind von vielen Faktoren abhängig (u.a. Höhe, Durchmesser, Art, bauliche Gegebenheiten, Anfahrt). Daher ist es schwierig, einen ungefähren Richtwert zu nennen – eine Montage muss immer individuell kalkuliert werden.

Hierzu können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden – auch nachträglich erstellen wir Ihnen ein passendes Montageangebot.
Um Sie jedoch nicht komplett leer ausgehen zu lassen haben wir ein paar grobe Angaben vorbereitet –

  1. Unser Montageteam berechnet eine Anfahrtspauschale von 2,20 € / km (berechnet ab: Im Gewerbepark 1, 49326 Melle)
  2. Die Montage eines Edelstahlschornsteins inkl. einer Kernbohrung kostet ungefähr 100 € pro laufendem Meter Gesamthöhe.
  3. Eine zusätzliche Kernbohrung kostet 59,00 €
  4. Eine Dachdurchführung kostet 195,00 €

Diese Auflistung sollte eine ungefähre Kostenabschätzung ermöglichen – wie erwähnt sind es jedoch alles nur Richtpreise, es ist in jedem Fall eine individuelle Kalkulation notwendig.

Die preiswerteste Variante ist es immer, den Schornstein selber zu montieren. Falls dies aus oben genannten oder anderen Gründen nicht möglich ist, stehen wir Ihnen jedoch jederzeit zur Seite.

Edelstahlschornstein im Betrieb

Nachdem der Edelstahlschornstein geplant, bestellt, montiert und letztlich vom Bezirksschornsteinfeger abgenommen wurde, kann er in Betrieb genommen werden.

Alles, was Sie zur Reinigung, eventuellen Zugproblemen oder sonstigen Themen während des Betriebs wissen müssen, finden Sie im Folgenden und auch letzten Abschnitt dieser FAQ’s.

Wie oft man den Edelstahlschornstein reinigen bzw. kehren muss ist in der Kehr- und Überprüfungsverordnung (KÜO) geregelt.

Jeder beliebige Schornsteinfeger darf den Edelstahlschornstein reinigen / kehren. Dabei muss er sich an die allgemein anerkannten Regeln der Technik halten, um sowohl eine komplette als auch eine materialschonende Reinigung zu gewährleisten.

Die Reinigung kann nur bei erkalteten Schornstein und Kaminofen durchgeführt werden. Bitte beachten Sie daher, dass Sie den Schornstein entsprechend auskühlen lassen, wenn der Termin mit dem Schornsteinfeger feststeht.

Wie oft der Edelstahlschornstein gekehrt werden muss hängt von der Art und Nutzungsintensität des Wärmeerzeugers ab. In der Anlage 1 (zu § 1 Absatz 4) „Anzahl der Kehrungen und Überprüfungen“ der KÜO ist die Anzahl der Reinigungen geregelt. Sie reicht von mindestens einmal bis maximal viermal jährlich.

Das genaue Intervall erfahren Sie von Ihrem Schornsteinfeger.

Wenn der Schornstein nicht richtig zieht, gibt es eigentlich drei Erklärungen:

  1. Falsche Gesamtlänge und / oder falscher Durchmesser
    Ist der Schornstein „falsch“ (oder genauer: „unpassend zum Wärmeerzeuger“) geplant, kann es zu Zugproblemen kommen.
    Mit einer ausgiebigen Planung und Abstimmung mit dem Schornsteinfeger kann man diesem Problem vorbeugen. Sollte es dennoch auftreten, so hilft oftmals eine nachträgliche und unkomplizierte Verlängerung des Schornsteins.
     
  2. Übergangszeiten
    Wir erinnern uns an den anfangs beschriebenen Kamineffekt – für die korrekte Funktion des Schornsteins wird ein ausreichender Dichteunterschied zwischen Innen- und Außenluft benötigt. Dies wird erst erreicht, wenn der Temperaturunterschied von Innen- zu Außenluft ausreichend hoch ist – was in den Übergangszeiten (Herbst / Frühling) etwas länger dauern kann, wenn es draußen noch relativ warm ist.
     
  3. Inversionswetterlagen
    Eine Inversionswetterlage liegt vor, wenn die oberen Luftschichten wärmer sind, als die unteren. Normalerweise ist das Gegenteil der Fall. Dadurch kommt es zur Bildung einer „Sperrschicht“, durch die bspw. Abgase nicht oder nur schwer entweichen können.
    Die oberen Luftschichten „drücken“ auf die unteren und somit auch auf den Schornstein, wodurch der Zug stark beeinträchtigt wird.

Die Außentemperatur wird oft falsch angegeben. Der Edelstahlschornstein bleibt nämlich nicht kalt, was bei innenliegenden Temperaturen von rund 250° C nicht verwunderlich ist – er wird warm!

Die wärmste Stelle befindet sich knapp oberhalb des Anschlussstückes (liegt i.d.R. außerhalb der Reichweite von Kindern) und sollte laut Zulassung bzw. Leistungserklärung eine Oberflächentemperatur von 80 – 100° C nicht überschreiten.

Demnach wird ein Edelstahlschornstein Sie bei Kontakt nicht sofort „verbrühen“ – er wird nur sehr warm.